Prolog

Wie bei jedem anderen Paar kam in uns der Wunsch nach einem Kind auf (irgendwann!). Doch nachdem wir nach Lörrach gezogen waren, und sich meine Frau hier nicht so wirklich eingelebt hatte, dachten wir uns, es wäre jetzt ein guter Zeitpunkt Nägel mit Köpfen zu machen.


Da Monika leider auf „normalem Wege“ keine Regel bekam, halfen wir mit einer Hormontherapie nach, um einen normalen Hormonhaushalt herzustellen. Wir gingen zu unserer Frauenärztin, um mit ihr die weiteren Schritte zu besprechen. Hier erfuhren wir, daß man evtl. mehrere Versuche unternehmen muß, bis man Erfolg hat. Also machte ich mir von Anfang an keine allzugroßen Hoffnungen. Erst die Pille und dann noch Hormonspritzen – dann den optimalen Zeitpunkt abwarten und zum guten Schluss nicht verkrampfen. Puuuhh! Das ist eine ganze Menge auf einmal. Aber da für uns eine künstliche Befruchtung aus unserem Glauben heraus nicht in Frage kam, gingen wir diesen Weg ( eine für uns vertretbare Sache, wenn man die Position der katholischen Kirche zur Pille sieht). So begannen wir im Februar 1999 mit unserem persönlichen Einsatz für das Unternehmen Kind!

Nachdem die erste fruchtbare Phase vorbei war, gingen wir zur Kontrolle zu unserer Ärztin.
Diese machte mit Monika einen Ultraschall. Mir war irgendwie nicht wohl in meiner Haut. Erst der Wunsch nach einem Kind – und wenn´s drauf ankommt, hat man die Hosen voll! Super. Mit ruhiger Hand zog sie das Gerät über Monikas Bauch, immer auf der Suche nach einem winzig kleinen Punkt, der unser ganzes Leben auf den Kopf stellen würde. Insgeheim hoffte ich, daß sie nichts findet. „Na, da haben Sie ja einen Volltreffer gelandet“,sagte die Ärztin zu mir und riß mich aus meinen Gedanken,“gleich Zwillinge.“ Ich war geschockt! Ein Kind – ok, war ja nicht schlecht, aber gleich zwei? „ Na schauen wir mal, ob wir noch ein drittes finden!“ Mein Puls ging nach oben und ich schrie innerlich – NEEEIIIN bitte nicht! Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte bitten wir die Ärztin noch einmal zu schauen, um alle Irrtümer auszuschließen. Aber es war kein Irrtum – wir bekommen Zwillinge!

Da sich meine Frau – wie schon erwähnt – in Lörrach nicht so gut eingelebt hatte, machten wir uns Gedanken, wie wir mit der Situation, Zwillinge zu bekommen, umgehen sollten. Wir machten uns auf die Suche nach einer passenden Kinderklinik, um ein Risiko bei der Geburt so gering wie möglich zu halten. In Frage kamen Freiburg ( 100 km entfernt) oder Basel ( 20 km aber in der Schweiz). Beides waren keine vernünftigen Optionen, sodaß wir uns entschlossen unsere Kinder in der Lörracher Klinik zu entbinden. Aber meistens kommt es anders als man denkt. Freundinnen von Monika hatten sich im Saarland schon mal nach einem Job für mich umgesehen, da wir langfristig wieder in die Nähe unserer Eltern ziehen wollten. Wir hofften, dort von auf Hilfe unserer Eltern und Freunde. Mitte Juni kam ein Anruf aus Hülzweiler:“Manfred, wir haben da einen Job gefunden. Du kannst ja mal anrufen.“ Es war ja super, daß die Mädels so an uns dachten, aber zum jetzigen Zeitpunkt? Aber was solls, dachte ich, mehr wie nein sagen können sie ja nicht. So machte ich mich, nachdem ich ein Vorstellungsgespräch vereinbart hatte, auf den Weg nach Saarbrücken. Hier erfuhr ich, daß ich schon der 42te Bewerber war um mich um den Posten als Filialleiter im Bereich Käse und Feinkost zu bewerben. Der Personalchef war von mir sehr angetan und fragte mich, wann ich denn anfangen könne. Dies überraschte mich etwas, da ich mit einer so schnellen Zusage nicht gerechnet hatte und schließlich hatte ich ja auch noch einen Job. Ich sprach mich also mit meinem Chef in Lörrach ab, so daß ich zum 30.06.1999 meinen Wechsel nach Saarbrücken antreten konnte. Die Wohnung noch schnell kündigen, den Freunden lebewohl sagen, alles in ein paar Tagen und mit einer schwangeren Frau.

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